Full Force 2023
VorwortWir sind der Überzeugung, dass Festivals wie das Full Force vielmehr sind und viel mehr bieten, als nur die Summe der Konzerte.
Musik und Festivals wie das Full Force bringen Menschen verschiedenster Couleur zusammen. Extrem individuelle Menschen, mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen und musikgeschmacklichen Ausprägungen und doch auf eine besondere Weise geeint sind um Musik und ein gemeinsames Lebensgefühl zu zelebrieren. Der Stil dieses Berichts unterscheidet sich daher ein wenig von vorherigen Berichten, um dieser Vielfalt gerecht zu werden. Dieses mal versuchen wir, den Fokus nicht nur allein auf die Konzerte zu legen, sondern das Festival als Ganzes festzuhalten.
Freitag: Regen und Retro
Was macht man auf einem Festival, wenn es ununterbrochen regnet?
Feiern, Bier trinken, Musik geniessen; denn Sommer ist bekanntlich eine Frage der Einstellung. Wie wir am Freitag auf dem Full Force, bei gefühlt ca. 110% Luftfeuchtigkeit festgestellt haben, kann man alternativ auch in beim Genuss historischer Videospiele und Arcadegames von Atari, über diverse Generationen der Sony Playstation, bis zur Nintendo Switch trocknen und aufwärmen. Die Nerdistan Gaming Area auf dem Full Force bot uns damit eine der besten Gelegenheiten, dem Regen zu trotzen. Zwischen und während der Regenschauer genossen wir unter anderem die Konzerte von Annisokay, Bluthund und Vukovi. Gegen Abend hatten wir dann die Wahl zwischen Terror und Blutbad(Bloodbath) und entschieden uns letztlich für beides. Zum Abschluss füllten Electric Callboy den Platz vor, neben und um die Mad-Max-Stage und ließen zum Abschluss des Tages, mit Einflüssen elektronischer Musik, Rap und Partyschlager, die Stadt aus Eisen nicht nur nochmals vollkommen erschüttern, sondern wurden auch mit dem ein oder anderen Cover einer Pop-Ballade durchaus romantisch. Zu diesem Zweck stand sogar ein Flügel auf der Bühne. Das Konzert war derart gut besucht, dass das Ende der Crowd von der Bühne aus nicht erkennbar war. Die Callboys sparten nicht an Licht- und Pyrotechnik und machten aus dem Abschluss des ersten Festivaltages einen regelrechten Abriss. Die Show war sehr gut getaktet und eingeübt ohne an Individualität und Persönlichkeit einzubüßen - Wir waren gespannt ob ein anderer Künstler das noch toppen wird.
Samstag: Sommer, Sonne und die gute Sache
Fairopolis
Der Samstag startete mit einem Besuch von Fairopolis, einem Ort für Kreativität und Nachhaltigkeit, auf dem Campground des Full Force.
Dort angekommen trafen wir auf die "Metalza"-Frühsportgruppe des Festivals, welche sich zu harten Riffs sportlich verausgabte.
Einen großen Unterhaltungswert bot uns auch das Nerd-Quiz, dessen Clip eines betrunkenen Reh uns besonders in Erinnerung blieb.
Wir besuchten anschließend die Stände verschiedener Vereine und Organisationen, von denen wir euch an dieser Stelle zwei exemplarisch näher vorstellen möchten.
Wurmkiste
Beispielsweise bat uns das Team von wurmkiste.at Bilder von Ihrem Projekt zu machen. Bei der Wurmkiste handelt es sich um eine Lösung mit welcher Bioabfall an jedem Ort in Humus verwandelt werden kann, welcher letztlich zur Düngung von Pflanzen nutzbar ist. Vorteile sind der geringe Platzbedarf, wodurch das System auch in Wohnungen einsetzbar ist, sowie die Vermeidung von Transporten von Grünabfällen.
Rock um zu helfen
Darüber hinaus sprachen wir mit dem Rock, um zu helfen! e.V.. Der Verein engagiert sich in der Krebshilfe indem Sie regelmäßig Rockfestivals organisieren, deren Erlös der Deutsche Krebshilfe e. V. zu Gute kommt.
Erdbeerbowle: Lecker, aber...
Eine wohl besondere Spezialität des Full Force ist die Erdbeerbowle. Wir kamen nicht umhin, diese selbst zu testen. Geschmacklich ist sie durchaus empfehlenswert, jedoch im 1l Gebinde bei 27°C und Sonnenschein, mit Vorsicht zu genießen. Wir verspürten nach dem Genuss den starken Wunsch und unter einen Baum zu legen und hoffen, dass die Qualität der Bilder nicht allzusehr gelitten hat.
Konzerte
Neben verschiedenen anderen, hatten wir die Gelegenheit die Konzerte von Paledusk, Konvent und DŸSE zu sehen. Am Abend versammelten Hatebreed die Massen vor der Hauptbühne und schufen -es ist ja deren Markenzeichen- mehrmals mehrere große Mosh- und Circlepits. Typisch kraftvoll und Energieladen, heizten Hatebreed der Masse ein. Wir sahen also zu Beginn und zum Ende Tagestages ein Powerworkout bester Klasse. Die anschließenden Konzerte von Igorr und Gojira sagten uns weniger zu.
Sonntag, ein bisschen Urlaub zum Schluss
Ein Festival fühlt sich nicht wie ein Festival an, wenn man den Campground nicht erlebt hat. Der Sonntag startete für uns also mit einem Besuch der Campflächen und des Badestrands, was bei uns ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen ließ.
Auf dem Infield versuchten wir uns an den kulinarischen Spezialitäten des Full Force. Leider waren am Sonntag aber bereits zunehmend andere Besonderheiten wie das Knoblauchbrot ausverkauft, also beließen wir es bei der Oreo-Cheesecake-Waffel von Bewaffel dich, welche sehr zu empfehlen ist und ergänzten diese um eine schlichte Portion Pommes.
Am letzten Tag des Full Force versuchten wir noch einige Konzerte mitzunehmen und besuchten im Laufe des Tages unter anderem die Auftritte von Wargasm, Avian, Skindred, The Halo Effect, Mimi Barks und Avatar. Nicht alles traf unseren Geschmack vollends und teilweise gab es beim Konzert von Mimi Barks die ein oder andere technische Schwierigkeit in Form von Rückkopplungen.
Die Auftritte von Skindred und Avatar haben uns jedoch besonders gut gefallen. Während die schwedische Band Avatar mit einer besonders abgedrehten, fast schon irren, Art das Publikum mit Melodic Death Metal beschenkte, drehten Skindred mit Ihrer Mischung aus Alternative Rock, Alternative Metal und Reggea auf der Fläche vor der Mad Max Stage richtig auf und brachten die Menge vor der Hauptbühne zum ausrasten. Als kleine Überraschung unterstützte Jacoby Shaddix von Papa Roach das Konzert zum Ende, was die Stimmung noch weiter aufheizte und die Menge auf das Abschlusskonzert des Festivals vorbereitete.
Den letzten Slot belegte Papa Roach und versammelte augenscheinlich ALLE Festivalbesucher vor der Hauptbühne. Es war restlos voll und wild. Sowohl zu 20 Jahre alten Klassikern, als auch zu verschiedenen neuen Songs, tobte die Menge. Selten haben wir in so kurzer Zeit derart viele und große Wall of Death's, Circle- und Moshpits gesehen. Es war ein tolles Konzert und ein gelungener Abschluss des Festivals.
Wir waren uns jedoch einig, dass wir unsere Frage von Freitag mit einem Nein beantworten müssen. Unserer Meinung nach, waren Electric Callboy die besten Entertainer des Festivals.
Wir sagen: Vielen Dank Full Force 2023.
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und hier gibt es unser Aftermovie zum Full Force´23
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Bilder: Jerome Jakob
Text: Dennis Maienhöfer
Veröffentlicht: 02.07.2023